Donnerstag, 14. Februar 2013

Pferdefleisch, eine "Sauerei"

Der Fund von Pferdefleisch in Tiefkühl-Lasagnen löst in Deutschland weiter Empörung aus. Bundesverbraucherministerin Aigner spricht von einer „Sauerei“. NRW-Minister Remmel schließt eine Gesundheitsgefährdung nicht aus.


Aigner sprach von einem „bislang einmaligen Fall von Verbrauchertäuschung". Es verfestige sich der Verdacht, dass in diesem „beispiellosen Betrugsfall mit hoher krimineller Energie" vorgegangen worden sei, sagte die Ministerin. Es handle sich um eine „echte Sauerei". Aigner erklärte zudem, bei den Behörden und betroffenen Firmen seien umfangreiche Recherchen und Analysen angelaufen.
Einmaliger Fall? Ich weiß ja nicht, aber gefühlt werden wir Verbraucher doch ständig getäuscht. Schwinefleisch in Geflügelwurst, Analogkäse, Klebeschinken, Sägespäne in Joghurt ( siehe: Focus online) um nur einiges zu nennen. 

Deklarieren kann man vieles, solange es niemand kontrolliert und nicht der Zufall solche Machenschaften an den Tag bringt.


Um das tatsächliche Ausmaß des Falls erfassen zu können, brauche es ein europaweit einheitliches Vorgehen. Alle EU-Mitgliedstaaten müssten nun systematisch Fleischprodukte testen. Ein konzertiertes Vorgehen sei auch bei den europäischen Ermittlungsbehörden nötig, denn der Skandal sei nicht nur ein Fall für die Lebensmittelbehörden, sondern auch für Polizei und Justiz, sagte Aigner.
Warum erst jetzt?  Was tun die Verbraucherschutzbehörden den bisher? Was tut Frau Aigner, ausser nach jedem Skandal strengere Kontrollen zu verlangen und der Lebensmittelindustrie ansonsten devot nach dem Munde zu reden?

Frau Aigner sollte sich mal bei foodwatch Hilfe holen. Dort weißt man schon seit Jahren auf Mängel in der Lebensmittelkennzeichnung und versteckte Verbrauchertäuschung durch die Lebensmittelbranche  hin und hat auch Vorschläge, die uns, die Verbraucher besser schützen können.




Im übrigen fängt für mich der Skandal schon früher an: bei der Massentierhaltung, überlangen und unnötigen Tiertransporten, bei der grausamen Massenschlachtung im Akkord, um nur einiges zu nennen. Für all dieses Tierelend sind zwei Dinge verantwortlich: die Profitgier der Lebensmittelbranche und der Wunsch nach immer billigeren Lebensmitteln beim Verbraucher.