Mittwoch, 20. Juni 2007

Zitat der Woche VI

Du und ich: Wir sind eins. Ich kann dir nicht wehtun, ohne mich zu verletzen.
Mahatma Ghandi



Foto/Montage: brezelbuh



Sonntag, 3. Juni 2007

Rheinbilder

Einer unserer (mein Hund und ich) Lieblingsplätze am Rhein. Von hier kann man so schön "Schiffe beobachten". Foto: brezelbuh

Organspende - TV


Ja, ja unsere lieben holländischen Nachbarn. Sie sind schon ein seltsames Völkchen. Da nerven sie uns, vorwiegend im Sommer, wenn sie, meist rudelweise mit ihren Wohnwagen unsere schönen Autobahnen und Rastplätze verstopfen. Sie sind Exportweltmeister in Sachen weicher Drogen, die man dort legal in eigens dafür vorgesehenen Cafes erwerben kann - s. Foto - (was ich gut finde), Tulpen, roten Wasserbällen, die sie ohne rot zu werden Tomaten nennen und eben TV Shows.
Schon Altmeister Rudi Carrell zeigte uns Deutschen, was Holländer unter guter Samstagabend Unterhaltung verstanden. Und da war noch viel innovatives dabei.
Inzwischen sind die TV Shows made in Holland so alt wie übereifer Edamer und so interessant und notwendig wie die erwähnten roten Wasserbälle s. etwa Big Brother.
Es schien an Geschmacklosigkeit keine Steigerung mehr zu geben. Bis letzte Woche.
Da kündigte der niederländische Sender BNN eine Show an, in der eine todkranke Patientin einem von drei Kandidaten, eine Niere spenden wollte. Wem, wollte sie im laufe der Sendung entscheiden. Die Zuschauer konnten per SMS vorschlagen, wem die Niere zukommen sollte.
Die Reaktionen blieben nicht aus. Ein Entrüstungswelle gleich einem Tsunami rollte durch die Medienwelt. Aber auch ich dachte: "Nun haben die Holländer aber zuviel von ihren weichen Drogen und/oder ihren roten Wasserbällen konsumiert".
Trotz der Proteste lief die Sendung und erst kurz vor Schluss klärte der Moderator auf. "Wir werden hier keine Niere vergeben - das geht selbst uns zu weit." Mit diesem Satz enttarnte Moderator Patrick Lodiers am Abend im Fernsehsender BNN das Spiel.
Die todkranke war eine Schauspielerin, die drei Kandidaten allerdings echte Patienten, die auf Organspenden warten.
Man habe die Öffentlichkeit durch den Schwindel auf die prekäre Organspende-Situation hinweisen wollen, sagte der Moderator: "Wir wollten das Problem in den Fokus rücken. Das hat funktioniert."

Und das finde ich auch. Die Fernsehmacher haben in dieser Woche mehr Öffentlichkeit für dieses Thema erreicht, als alle anderen Kampagnen bisher zusammen. Den Vorwurf, das ganze sei geschmacklos und moralisch fragwürdig, beantwortete BNN Chef Laurens Drillich mit den Worten "aber der enorme Spendermangel in Holland ist noch geschmackloser". Recht hat er.

Quelle: SpOn Foto: pixelio Fotograf: Xenia Kehnen

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