Freitag, 23. Februar 2007

Indischer Flohsamen


Der indische Flohsamen ( Plantago ovata ) als Quellstoff ist verwandt mit hierzulande gefundenen Spitz - und Breitwegericharten. In der indischen Heilkunde werden Zubereitungen aus Schalen des indischen Flohsamens aufgrund seiner “lindernden, beruhigenden und laxierenden Wirkung bei allen entzündlichen Beeinträchtigungen des Magen - Darmtrakts eingesetzt". Verantwortlich für diese positiven Wirkungen sind Polysaccharide als Zellwandbestandteile der Samenschale, die in der Lage sind, extrem viel Feuchtigkeit zu binden. So sind die ursprünglich unscheinbaren Flohsamen bei Berührung mit Wasser binnen kurzer Zeit von einer Schleimschicht umgeben, welche leicht das zehn - bis fünfzehnfache des ursprünglichen Volumens einnimmt und damit pro eingenommenem Gramm bis zu 40 Gramm Wasser binden kann. Gegenüber anderen Quellmitteln wie Weizenkleie und Leinsamen zeichnen sie sich insbesondere durch deutlich verringerte Darmgasbildungen ( Hotz & Plein 94 ) und ihrer geleeartigen Eigenschaft aus, an entzündlich - verengten Problemstellen nicht zu verkleben. Vergleichbar mit roten Blutkörperchen, welche sich durch winzige Kapillaren bewegen können, überwinden die kleinen Samenkörner durch Entzündungen entstandene Engstellen und sorgen damit wieder für eine physiologische Darmtätigkeit. Infolge einer Vermehrung der Darmbewegung kommt es über die Kräftigung der Muskulatur zu einer gesteigerten Durchblutung und somit auch zur Entzündungsmodulation. Im Darm sind die Zellen in der Lage, Bakterien “ und Entzündungstoxine zu binden und auszuscheiden. Dadurch wird die Schleimhaut vor weiteren Läsionen geschützt ( Bruchhausen 94 ). Weitere positive Wirkungen: Beeinflussung der Blutfette mit Senkung des Gesamtcholesteringehalts um 5 - 15 %, verstärkte Ausscheidung der arteriosklerosefördernden Lipoproteine ( LDL ), Senkung des Blutzuckerspiegels, was bei insulinpflichtigen Diabetikern zu einer Verringerung des Insulintagesbedarfs führen kann; gebundene Ausscheidung von Gallensäuren, die insbesondere nach Operationen vermehrt den Dickdarm erreichen und dort eine durchfallfördernde Wirkung haben ( Levin 90, Bell 89, Anderson 88 )

Soweit die Hinweise der Fachleute. Ich selber habe mit Flohsamen die besten Erfahrungen gemacht. Ich habe schlimme Durchfälle - über 1 Jahr lang 15 - 20 wässrige Stuhlgänge - auf nunmehr 2 bis höchstens 5 relativ feste Stuhlgänge/Tag erreicht.

Zur Anwendung kann ich sagen, dass ich die Flohsamen in Joghurt, Obstbrei, Quark oder Pudding einrühre und dann sofort esse (nicht quellen lassen, das soll er im Darm). Da ich selber seit 6 Jahren eine Stenose habe, habe ich zunächst auch langsam mit einem Teelöffel morgens und abends angefangen. Mittlerweile nehme ich täglich 2x 4 Teelöffel Flohsamen ohne jegliche Probleme.

In Reformhäusern, Drogerien und in manchen Supermärkten wird Flohsamen auch in Kapselform angeboten. Diese sind in ihrer Wirksamkeit den reinen Flohsamen aber unterlegen. Zudem enthalten sie häufig noch Zusatzstoffe, die die Gefahr allergische Reaktionen auszulösen erhöhen.

Bei Verstopfung sollte man die Flohsamen in Flüssigkeit quellen lassen und dann einnehmen und viel nachtrinken.

Beachten sollte man auch, die Flohsamen nicht gleichzeitig mit anderen Medikamenten einzunehmen, da die Flohsamen die Aufnahme der Wirkstoffe herabsenken können.